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BeitragVerfasst: So 11. Feb 2024, 13:45 
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Ich werde mal ein wenig technischer.
Zuerst müssen wir einmal bei Komprimierung zwischen zwei ganz wichtigen Dingen unterscheiden: Es gibt verlustbehaftete und verlustfreie Komprimierungsverfahren.

Bei den verlustbehafteten Komprimierungsverfahren wird das Ausgangsmaterial verändert und kann nicht mehr in den Ausgangszustand wiederhergestellt werden. JPEG ist hier ein gutes Beispiel (Ja geht auch verlustfrei, das ignorieren wir hier mal...). Wenn man ein Bild als JPEG speichert, nimmt man für die geringere Dateigröße einen Qualitätsverlust in Kauf, da dieser bei den meisten Bildern nicht auffällt. z.B. bei sehr starken Kontrasten kommt es zu der bekannten "Klötzchenbildung", da beim Komprimieren immer größere Blöcke zusammengafasst werden und nur ein Mittelwert davon gespeichert wird (ganz vereinfacht, Details siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/JPEG)

Bei den verlustfreien Komprimierungsverfahren hingegen ist sichergestellt, dass aus den komprimierten Daten das Ursprungsmaterial 1:1 wiederhergestellt werden kann. GZIP mit dem LZ77-Algorithmus wäre hier ein gutes Bespiel. Wenn in den Urprungsdaten ein Bitfolge mehrfach vorkommt, wird diese nur einmal gespeichert und später auf diese referenziert (ganz vereinfacht, Details siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/LZ77)

Wenn wir jetzt über den Upload auf eine Webseite reden, können, sofern es überhaupt unterstützt wird, nur Komprimierungsverfahren eingesetzt werden, die bei der IANA im Standard gelistet sind (siehe https://www.rfc-editor.org/rfc/rfc7694 https://www.rfc-editor.org/rfc/rfc7231#section-5.3.4 https://www.iana.org/assignments/http-p ... ters.xhtml) Hier sind nur verlustfreie Komprimierungsverfahren aufgeführt, daher gibt es auch keine Verluste beim Upload über die Webseite der Druckerei. Was zu Probleme führen kann, sind die "Optimierungen" diverser Online-Druckereien, hier ist es aber nicht der Übertragungsweg, der für die Verluste sorgt, sonder die Bildverarbeitungssoftware der Druckerei.

Zum Thema Email: Der Standard beinhaltet überhaupt keine Komprimierung oder Maximale Größe (siehe https://datatracker.ietf.org/doc/html/rfc1870. Dementsprechend kann kein Mailserver die Email auf dem Weg verändern, da sonst nicht sichergestellt ist, dass diese auf Empfängerseite gelesen werden kann. Was es gibt, sind Größenlimits in den Postfächern, die besonders bei Kostenlosen Mailanbietern zu finden sind. Hier wird die Email aber vollständig abgelehnt, sollte diese zu groß sein. Auch das sendende Mailprogramm kann die Daten vorab verändern, dies geschieht aber (meines Wissens nach) immer für den Benutzer sichtbar (z.B. durch die Rückfrage, ob das Bild verkleinert werden soll)

Beim Thema geringfügig andere Größe nach dem Senden per Mail: Ich denke, dass es hier eher ein Anzeigeunterschied ist, ob es in MB (x1000 (10^x)) oder MiB (x1024 (2^x)) dies kannst du aber auch dadurch überprüfen, ob die Prüfsumme der DAtei nach dem Versand identisch mit der vor dem Versand ist (z.B SHA256 o.Ä.)

Wer sich noch weiter mit dem Thema Bildkomprimierung und was passiert, wenn man das was falsches auswählt, dem sei folgender 31C3-Vortrag zum Xerox-Debakel empfohlen https://www.youtube.com/watch?v=7FeqF1-Z1g0


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BeitragVerfasst: So 11. Feb 2024, 13:52 
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HamburgerJungeJr hat geschrieben:
Ich werde mal ein wenig technischer. [...]


Problem ist also nicht der Transfer, sondern das, was anschließend (oder vorher) geschieht.

Danke, das beantwortet dann meine Frage! :cheers:

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BeitragVerfasst: So 11. Feb 2024, 13:56 
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HamburgerJungeJr hat geschrieben:
Was zu Probleme führen kann, sind die "Optimierungen" diverser Online-Druckereien, hier ist es aber nicht der Übertragungsweg, der für die Verluste sorgt, sonder die Bildverarbeitungssoftware der Druckerei.


In einem anderen Threat von gestern schrieb Udo:
"Als ich vor einigen Jahren angefangen habe mich damt zu beschäftigen hatte mir CeWe mal auf einem Infostand gesagt, dass sie alles auf 150 dpi runterrechnen würden. In dem Moment waren sie bei mir aus jeglichen Überlegungen für einen Fotodruck raus. Allerdings ist das schon ein paar Jahre her, so dass sich das bis heute geändert haben kann."

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Liebe Grüße vom Niederrhein
Aloys


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BeitragVerfasst: So 11. Feb 2024, 17:00 
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Aloys hat geschrieben:
In einem anderen Threat von gestern schrieb Udo:
"Als ich vor einigen Jahren angefangen habe mich damt zu beschäftigen hatte mir CeWe mal auf einem Infostand gesagt, dass sie alles auf 150 dpi runterrechnen würden. In dem Moment waren sie bei mir aus jeglichen Überlegungen für einen Fotodruck raus. Allerdings ist das schon ein paar Jahre her, so dass sich das bis heute geändert haben kann."


Sehr interessant, weswegen es sinnvoll wäre zu erfahren, ob es noch immer so ist.

Hat aber mit dem Transfer wohl nichts zu tun, sondern wird erst nach der Ankunft runtergerechnet.

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BeitragVerfasst: Mo 12. Feb 2024, 15:08 
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Nur weil es bisher noch nicht erwähnt wurde:

Archivierungsprogramme mit Komprimierung, wie WIN-ZIP, WIN-RAR oder 7-zip komprimieren jedes Dateiformat verlustfrei, und je nach Einstellung (was die Prozessdauer und Größe des Resultates beeinflußt). Das Ergebnis wird als sog. Archive-Datei mit der Endung *.zip, *.rar, o.ä. abgespeichert, und danach quasi als Kontainer 1:1 übertragen. Durch die Dekomprimierung wird der Ursprungszustand wiederhergestellt (Kontrolle durch Prüfziffernverfahren, oder Tools wie Bitcompare, etc.).

Beste Grüße
PM


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BeitragVerfasst: Mo 12. Feb 2024, 16:09 
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Registriert: Mi 6. Apr 2022, 07:25
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Noch eine Anmerkung: Wer mal versucht, ein "reales" jpg-Bild verlustlos zu komprimieren (z.B. zip oder bz2) stellt fest, dass sich die Größe kaum reduziert. (Gerade mal getestet: Ein 14.3MB-jpg hat nach der Kompression noch 13.4MB, also ein Kompressionsfaktor von 6%) Das liegt daran, dass Bilder schon von Anfang an eine hohe sog. Entropie haben, d.h. es gibt nur wenige sich wiederholende Bitfolgen und die meisten Bitfolgen kommen kommen mit der gleichen Häufigkeit vor. Daher ist die Kompression sehr ineffizient, und eine Kompression vor der Übertragung macht überhaupt keinen Sinn. Aus diesem Grunde wurden die verlustbehafteten Verfahren entwickelt.


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BeitragVerfasst: Mo 12. Feb 2024, 21:25 
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Registriert: Di 6. Jan 2015, 16:43
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Dackelohr hat geschrieben:
Noch eine Anmerkung: Wer mal versucht, ein "reales" jpg-Bild verlustlos zu komprimieren (z.B. zip oder bz2) stellt fest, dass sich die Größe kaum reduziert. (Gerade mal getestet: Ein 14.3MB-jpg hat nach der Kompression noch 13.4MB, also ein Kompressionsfaktor von 6%) Das liegt daran, dass Bilder schon von Anfang an eine hohe sog. Entropie haben, d.h. es gibt nur wenige sich wiederholende Bitfolgen und die meisten Bitfolgen kommen kommen mit der gleichen Häufigkeit vor. Daher ist die Kompression sehr ineffizient, und eine Kompression vor der Übertragung macht überhaupt keinen Sinn. Aus diesem Grunde wurden die verlustbehafteten Verfahren entwickelt.

Ja, und die Verbreitung verlustfreier komprimmierter Bildformate (.jp2, jpeg2000, .lzw u.a.) wird allgemein sabotiert, angefangen von Google Chrome und übernommen bzw. fortgesetzt auch bei allen anderen Browsern. Na halt, evtl. gibt es doch einen Browser auf der Welt (Safari), der solche Fotos (jpeg2000) direkt darstellen kann, aber der hat dann wieder keine besondere Verbreitung am Markt, und so kann sich das bessere jpeg nicht durchsetzen :anbet:

Und bei der Software für Galerien und Foren ist es bestimmt nicht besser :kopfkratz:

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Gruß Fritz


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BeitragVerfasst: Mo 12. Feb 2024, 22:38 
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Registriert: Di 25. Sep 2012, 20:38
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HamburgerJungeJr hat geschrieben:

Hier sind nur verlustfreie Komprimierungsverfahren aufgeführt, daher gibt es auch keine Verluste beim Upload über die Webseite der Druckerei. Was zu Probleme führen kann, sind die "Optimierungen" diverser Online-Druckereien, hier ist es aber nicht der Übertragungsweg, der für die Verluste sorgt, sonder die Bildverarbeitungssoftware der Druckerei.



Die Bildoptimierung der Druckerei müsste man aber eigentlich an- bzw. abwählen können.
Optimaler Weise bearbeitet man das Bild selbst am PC und lässt nichts mehr optimieren.


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BeitragVerfasst: Di 13. Feb 2024, 01:12 
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Beiträge: 3208
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Nun die Frage ist nicht so einfach zu beantworten.
Bei Email ansich wird das Bild, wie jede binäre Daten, nur in ein transportables Textformat (uuencode, Base64 etc) gewandelt.
Da das ganze zwar verlustfrei ist, sich aber negativ auf die Datenmenge auswirkt gehen manche Email Clients hin und rechnen die Qualität runter.
Wenn ich mich recht entsinne war AOL so ein Kandidat.

Auf jedenfall passiert das bei Messenger Diensten. Insbesondere von Mobilgeräten aus.
Manche Email Clients rechnen die Bilder die inline (also die direkt in der Mail) angezeigt werden runter.

Bislang habe ich es noch nicht erlebt das Bilder die als Anhang versendet wurden heruntergrechnet wurden.
Allerdings ist es mir auch schon passiert das einer in der Kette die Email ob ihrer Größe abgewiesen hat.

_________________
Sven

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