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 Betreff des Beitrags: Pentax Spotmatic
BeitragVerfasst: Di 20. Apr 2021, 13:51 
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Ich wollte als Gegengewicht zur sehr techniklastigen Digitalfotografie eine etwas handwerkliche Art der Fotografie entdecken, bei der das Bewusstsein für das einzelne Bild wieder mehr in den Fokus rückt. Dafür habe ich mir sogar einen Belichtungsmesser gekauft, der wirklich KLASSE ist. Auch mit der sunny16 Regel habe ich mich vertraut gemacht und viel über das Zonenmodell von Adams gelesen. Das hat meine Fotografie auch digital verändert, weil ich bewusster über die Bildelemente nachdenke. Als Film verwende ich am liebsten Kodak Portra als 160 oder 400 ASA oder Ilford FP4.
Auslöser waren in der Hauptsache die Bilder von Sebastiao Salgado in seinem Buch Genesis, in dem ausschließlich S/W Bilder, oft von Film vergrößert zu sehen sind. Ich finde seither, dass analoge Fotografie in ihrer kreativen Potenz völlig unterschätzt wird, weil man von vorn herein viel freier ist zu wählen, wie man etwas abbilden will, ohne im Nachhinein viel bearbeiten zu müssen.
Warum habt Ihr angefangen und was sind Eure Erfahrungen?
LG
Daniel

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Pentax K70 mit DA*-Objektiven 11-18 mm, 16-50 mm, 60-250 mm, 300 mm.
Wald- und Küstenfotografie, Bildbearbeitung in Darktable


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 Betreff des Beitrags: Re: Pentax Spotmatic
BeitragVerfasst: Di 20. Apr 2021, 14:47 
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In Genesis kann man sehen, dass man sowohl analog als auch digital gut fotografieren kann. Bemerkenswert dort ist vor allem, dass man jedem Bild dennoch ansehen kann, ob es digital oder anaolg entstanden ist. Die Schärfe der digitalen Bilder ist extrem auffallend und springt einen geradezu an. Salgado und erst recht Adams im Zusammenhang mit "ohne im Nachhinein viel bearbeiten zu müssen" zeigt aber einen ganz eigenen Humor. Die Bilder von Adams sind vor allem im Labor entstanden (es gibt ja nicht nur da Buch "Das Negativ" sondern auch "Das Positiv") und auch Salgado hat die Bilder nicht bei Rossman belichten lassen.
Alles Gründe, wieso ich abschließend aufgehört habe, Filme zu belichten. Alles was ich jemals analog gemacht habe, kann ich mindestens so gut digital machen. Dennoch viel Spaß mit der Spotmatic.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pentax Spotmatic
BeitragVerfasst: Di 20. Apr 2021, 15:06 
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Universaldilettant hat geschrieben:
Alles was ich jemals analog gemacht habe, kann ich mindestens so gut digital machen. Dennoch viel Spaß mit der Spotmatic.


Da bin ich ganz dabei. Zu analogen Zeiten habe ich auch alles selbst gemacht: Fotografiert, Filme entwickelt, Fotoabzüge gefertigt, ein paar Jahre dann sogar in Farbe. Dabei habe ich unendlich viele Stunden in Dunkeln verbracht. Heute sitze ich lieber beim Rotwein in der Abendsonne und schaue mir entspannt die digitalen Fotos an. Ein zurück zur analogen Welt, nein.

Aber, ich muss nicht immer alles nutzen: Ich gehe schon mal mit nur einer Festbrennweite los, stelle die Automatiken ab und arbeite mich so ans Motiv heran. Diese Freiheit bietet mir die digitale Technik, ohne dass ich anschliessend lange im Dunkeln sitze und mich über einen nicht wieder korrigierbaren Fehler bei der Entwicklung ärgere.

Dennoch viel Spass mit der Spotmatic, auch da schliesse ich mich meinem Vorredner an.

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Grüsse aus dem schönen Münsterland!
von
Alois Lammering

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 Betreff des Beitrags: Re: Pentax Spotmatic
BeitragVerfasst: Di 20. Apr 2021, 15:49 
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Registriert: Di 21. Aug 2012, 06:29
Beiträge: 1765
Wohnort: Karben
Hallo Daniel,
ich kann Dein Erlebnis mit der Spotmatic sehr gut nachempfinden, mir geht es sehr ähnlich. Analog ist man natürlich deutlich begrenzter, die Chance zu Scheitern mit dem Bild ist größer. Diese Begrenzung kann zu bewussterem Fotografieren führen. Vor 1 1/2 Jahren habe ich mir auch einen Belichtungsmesser zugelegt und im Buch von Adams Einiges gelernt über das Zonensystem und Belichtung, dieses Wissen hilft auch in der digitalen Fotografie enorm.
Der "Filmlook" kann zwar digital nachgeahmt werden, aber das Erlebnis einer Ausbelichtung in der Dunkelkammer auf Barytpapier ist irgendwie immer einmalig.
Auf meine letzten 2 SW-Rollen musste ich einige Wochen warten, denn 2 Filme voll zu bekommen, geht bei mir nicht an einem Tag. Von den erhaltenen 72 Aufnahmen sind ca. 12 dabei gewesen, die mir wirklich gefallen. Von denen habe ich nur 2-3 etwas digital nachbearbeiten müssen. Nachbearbeitung ist legitim und hat es schon immer gegeben. Digital wird sehr unterschiedlich fotografiert, manche schießen 300 Bilder an einem Tag :ja: Wieviel Zeit da pro Bild für Bildgestaltung verwendet wurde, kann sich jeder ausmalen. Ich habe digital auch nie so viele Bilder gemacht, denn 300 Momente an einem Tag, die mich bewegen, habe ich nie erlebt.
Bruce Barnebaum hat in einem Artikel der SilvergrainClassics es mal zugespitzt so in etwa so zusammengefasst:
Digital: Erst schießen dann kucken, Analog: Erst kucken dann schießen . Bruce Barnebaum ist ein ehemaliger Schüler von Ansel Adams. An seiner Sicht ist viel Wahres, aber es ist natürlich auch eine sehr starke Verallgemeinerung. Diese Aussage stimmt größtenteils denke ich für die breite Masse, aber nicht für ambitionierte Fotografen.

Analog verbringt man wahrscheinlich tendenziell weniger Zeit am Computer und dafür mehr mit der eigentlichen Fotografie, welche für mich mit dem Sehen beginnt.
Am Ende ist es unser Hobby, was Spaß machen soll, dann bereichert es, digital und analog.

_________________
LG
Medve



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 Betreff des Beitrags: Re: Pentax Spotmatic
BeitragVerfasst: Di 31. Aug 2021, 10:20 
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Registriert: Sa 17. Mär 2018, 15:23
Beiträge: 199
Wohnort: Rostock
aloislammering hat geschrieben:
Universaldilettant hat geschrieben:
Alles was ich jemals analog gemacht habe, kann ich mindestens so gut digital machen. Dennoch viel Spaß mit der Spotmatic.


Da bin ich ganz dabei. Zu analogen Zeiten habe ich auch alles selbst gemacht: Fotografiert, Filme entwickelt, Fotoabzüge gefertigt, ein paar Jahre dann sogar in Farbe. Dabei habe ich unendlich viele Stunden in Dunkeln verbracht. Heute sitze ich lieber beim Rotwein in der Abendsonne und schaue mir entspannt die digitalen Fotos an. Ein zurück zur analogen Welt, nein.

Aber, ich muss nicht immer alles nutzen: Ich gehe schon mal mit nur einer Festbrennweite los, stelle die Automatiken ab und arbeite mich so ans Motiv heran. Diese Freiheit bietet mir die digitale Technik, ohne dass ich anschliessend lange im Dunkeln sitze und mich über einen nicht wieder korrigierbaren Fehler bei der Entwicklung ärgere.

Dennoch viel Spass mit der Spotmatic, auch da schliesse ich mich meinem Vorredner an.


Das stimmt sicherlich. Aber die Beschäftigung mit der analogen Technik liefert ein, wie soll ich sagen, archaisches Verständnis für die Fotografie, und hier insbesondere die Belichtung. Ich habe mich zuvor z.B. nie mit dem Zonensystem beschäftigt. Heute finde ich das super, auch mit Einschränkungen bzw. Modifikationen für die digitale Fotografie. Ich arbeite gründlicher. Es ist vielleicht wie beim Bootsfahren: einen Sextanten braucht eigentlich kein Mensch mehr. So viel Pech, dass gar nichts anderes mehr funktioniert hat man wohl nie. Dennoch: sich damit auszukennen, vermittelt ein tiefes Verständnis der Technik der Positionsbestimmung und gibt ein Gefühl von Sicherheit. Ich denke, das macht für mich zumindest die Faszination aus. Würde ich deshalb auf die digitale Fotografie verzichten? Nein, auf keinen Fall.

Grüße Daniel

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 Betreff des Beitrags: Re: Pentax Spotmatic
BeitragVerfasst: Di 31. Aug 2021, 10:39 
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Registriert: So 23. Apr 2017, 15:56
Beiträge: 395
lichtbildmacher hat geschrieben:
Das stimmt sicherlich. Aber die Beschäftigung mit der analogen Technik liefert ein, wie soll ich sagen, archaisches Verständnis für die Fotografie, und hier insbesondere die Belichtung. Ich habe mich zuvor z.B. nie mit dem Zonensystem beschäftigt. Heute finde ich das super, auch mit Einschränkungen bzw. Modifikationen für die digitale Fotografie. Ich arbeite gründlicher. Es ist vielleicht wie beim Bootsfahren: einen Sextanten braucht eigentlich kein Mensch mehr. So viel Pech, dass gar nichts anderes mehr funktioniert hat man wohl nie. Dennoch: sich damit auszukennen, vermittelt ein tiefes Verständnis der Technik der Positionsbestimmung und gibt ein Gefühl von Sicherheit. Ich denke, das macht für mich zumindest die Faszination aus. Würde ich deshalb auf die digitale Fotografie verzichten? Nein, auf keinen Fall.

Grüße Daniel


Die analoge Fotografie zu verstehn hilft sicher ungemein. Von den 40 Jahren die ich Fotografiere waren 25 rein analog, 5 Jahre eine Mischung und 10 Jahre (fast) rein digital. Oft war ich rein manuell, teilweise mit Zeitautomatik aber fast ganz ohne AF oder irgendwelchen autonom agierenden Belichtungsprogrammen unterwegs. Da fehlt mir hoffentlich weniger das Verständis für die Fotografie, aber umso mehr die Einfachheit und leichte Bedienbarkeit alter Kameras. Eine LX oder MX brauchen kein dickes Handbuch, da gab es kein Menü.
Die Startpunkte hier im Forum sind wohl recht unterschiedlich.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pentax Spotmatic
BeitragVerfasst: Di 31. Aug 2021, 10:41 
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Registriert: Sa 17. Mär 2018, 15:23
Beiträge: 199
Wohnort: Rostock
Universaldilettant hat geschrieben:
In Genesis kann man sehen, dass man sowohl analog als auch digital gut fotografieren kann. Bemerkenswert dort ist vor allem, dass man jedem Bild dennoch ansehen kann, ob es digital oder anaolg entstanden ist. Die Schärfe der digitalen Bilder ist extrem auffallend und springt einen geradezu an. Salgado und erst recht Adams im Zusammenhang mit "ohne im Nachhinein viel bearbeiten zu müssen" zeigt aber einen ganz eigenen Humor. Die Bilder von Adams sind vor allem im Labor entstanden (es gibt ja nicht nur da Buch "Das Negativ" sondern auch "Das Positiv") und auch Salgado hat die Bilder nicht bei Rossman belichten lassen.
Alles Gründe, wieso ich abschließend aufgehört habe, Filme zu belichten. Alles was ich jemals analog gemacht habe, kann ich mindestens so gut digital machen. Dennoch viel Spaß mit der Spotmatic.


Sicher: als Profis haben die natürlich mächtig ge-doged und ge-burned. Aber die Grundidee des Zonensystems ist trotzdem genial finde ich. Und die Fragen: kontrastreich oder flat, bunt oder pastellig, körnig oder nicht, warm oder kalt, das sind ja Eigenschaften, die der Film einfach mitbringt, genauso wie manche Fotopapiere. Auf diese materialvermittelten Effekte hatte ich abzielen wollen. Das ist vielleicht nicht deutlich geworden. Aber klar: man kann das digital genauso gut und besser hinbekommen. Ebenso erreicht ein Schreiner niemals die Präzision einer computergesteuerten CNC-Fräse... .

Grüße
Daniel

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 Betreff des Beitrags: Re: Pentax Spotmatic
BeitragVerfasst: Di 31. Aug 2021, 14:18 
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Registriert: Do 30. Jun 2016, 08:38
Beiträge: 59
Wohnort: Berlin
Kleine Randbemerkung: Effekte, die Film oder Barytpapier mitbringen, kann man digital nicht und schon gar nicht besser hinbekommen. Das sind Effekte die vom Material ausgehen und die digital zwar nachgeahmt werden können, aber mehr auch nicht. Nachahmung bleibt Nachahmung. Persönlich finde ich deswegen auch, dass Körnung und andere Effekte in der digitalen Fotografie nichts verloren haben. Greif dann lieber zum Original, zum Film halt.
Um beim Vergleich zu bleiben: es macht auch keinen Sinn extra ungenau mit der CNC-Fräse zu arbeiten, um einen Eindruck handwerklicher Schreinerei zu machen. Da ist nur der Schreiner echt ;-)


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