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 Betreff des Beitrags: LP: Pescante de Hermigua
BeitragVerfasst: Do 2. Nov 2017, 11:19 
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Registriert: Sa 4. Jul 2015, 08:58
Beiträge: 2066
Da fragen sich zunächst mal viele, was ist das eigentlich, ein Pescante?

Für die eiligen: Eigentlich nicht mehr als ein Kran :)

Gomera war ökonomisch schon immer im Schatten der anderen kanarischen Inseln, da es sehr lange keinen ordentlichen Hafen hatte um Waren umzuschlagen.
Selbst als der Bau 1912 begann, hatte man das Problem das Waren die auf der Insel verkäuflich wären, aufgrund der mangelnden Strasseninfrastruktur nicht vernünftig transportiert werden konnten.
Während andere Inseln bereits einen regen Exporthandel mit Bananen und Tomaten betrieb, war La Gomera aufgrund dieser Problematik aussen vor.

So kam es, dass man eine für die damalige Zeit, Meisterleistung der Ingenieurskunst auf die Beine stellte, die sog. Pescantes.
Das Dorf Santa Catalina hatte in seiner Schlucht ideale Bedingungen zum Bananenanbau, damals ein sehr begehrte und exotische Frucht in Europa, aber keine Möglichkeit mit den zahlreichen, vor allem englischen Schiffen, Handel zu betreiben, da es ausser einer kleinen Hafenmole keine Umschlagmöglichkeit gab.
Der Umschlag von Booten auf einen Frachter war nicht immer einfach wenn nicht sogar, aufgrund der rauhen See, unmöglich.
1907 entschieden die Bewohner von Hermigua einen Kran zu bauen, der es ermöglichte, Bananen und Tomaten auf Frachter zu verladen.
Bereits 1909 wurde dieser Bau fertiggestellt und der rege Handel brachte Wohlstand in das bis dahin eher unbedeutende Dorf, es war auch nicht San Sebastian sondern Hermigua die den ersten Telefonanschluss auf der Insel hatte.
Das gesamte Umgebung wurde einer einzigen Bananen und Tomatenplantage, die gesicherte Wasserversorgung aus dem Bergen lies dies ohne weiteres zu.

Selbst als der Hafen in San Sebastian fertiggestellt wurde, bedeutete es nicht das Aus, denn die schroffe Insel besas immer noch keine echte Infrastruktur in form von Straßen.
Ein noch grösserer Kran wurde begonnen, aber nie fertiggestellt, mit der Anbindung der Landstraße GM-1 verloren dieser Krane immer mehr an Bedeutung, da der Hafen von San Sebastian die effektiveren Umschlagsmöglickeiten bot.


So sah es damals aus:



Heute zeugen nur noch die Säulen und einige Stahlreste darauf von der einst stolzen Konstruktion.


#1


#2


#3

Ein vor 50 Jahren angelegtes Meereswasserbecken wird heute noch von den Einheimischen benutzt.

#4


#5

Will man aber dorthin, sollte man immer die Augen offenhalten, der Steinschlag auf dem Weg dorthin kann, ohne zu übertreiben, lebensgefährlich sein.

#6


#7


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 Betreff des Beitrags: Re: LP: Pescante de Hermigua
BeitragVerfasst: Do 2. Nov 2017, 13:17 
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Registriert: Mo 25. Nov 2013, 12:51
Beiträge: 288
Interessant, was es alles gab und gibt.

Danke für diesen Reisebericht. :hat:


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