Hallo Leute, der Sohn eines guten Bekannten hat von seinem Physiklehrer die Aufgabe bekommen, etwas zum Thema "Inwieweit helfen moderne Spiegelreflexkameras auf Raumstationen, den Weltraum besser zu erforschen?" vorzutragen, und das auch noch zensiert.

Und weil ich oft von meiner Fotografiererei per DSLR erzähle, hat der mich gefragt, ob mir dazu was einfällt. Leider nicht wirklich. Schon deshalb, weil ich annahm, da oben würde eh längst alles nur noch spiegellos und vollelektronisch ablaufen. Weil die Spiegelreflextechnik doch eigentlich nur Sinn macht, wenn da vorher ein Mensch durch den Sucher guckt, oder? Also alles in allem eine recht doofe Frage, finde ich. Ok, wenn es um so schöne Weltraumbilder wie die von Alexander Gerst geht, da könnte ich mir schon vorstellen, dass da eine DSLR aus ästhetischen Gründen Sinn macht, aber sonst? Weiß jemand mehr oder anderes?
Grüßle,
Qniemiec

Zumindest bei der Apollo-Mondmission wurde eine Hasselblad verwendet, ist aber halt analog gewesen.

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Liebe Grüße
aus Sachsen

Steffen

Meine Ausrüstung: K-3, DA 18-135/1:3.5-5.6, DA* 50-135/F2.8, SMC FA 35/F2.0 AL, HD-DA 70/2.4 Limited, DA 16-45mm/4 ED AL, SMC FA 50/1.7 sowie dieses Forum

Ja, und der Gerst hat mit Nikons fotografiert [http://www.heise.de/ct/artikel/Alexander-Gerst-Da-mussten-wir-in-MacGyver-Manier-reparieren-2514587.html], aber was das mit der Erforschung des Weltraums zu tun haben soll?... Vielleicht soll sich der Junge einfach mal intensiv mit Fototechnik beschäftigen, den am Ende würde ich sagen, dass "moderne Spiegelreflexkameras auf Raumstationen" eigentlich überhaupt nix damit zu tun haben, "den Weltraum besser zu erforschen"...

Mal schauen, ob jemand da anderer Meinung.
QN

Da sollte er vielleicht mal bei der ESO nachfragen, die haben eine Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, wo er eigentlich ein paar Infos ergattern kann. Das "Spiegelreflexkameras auf Raumstationen" oder überhaupt eine Fotokamera auf einer Raumstation heutzutage helfen können etwas im Weltraum zu erforschen ? Ich glaube das nicht. Selbst Hubble ist mittlerweile an seine technische Grenze gelangt und das ist bei weitem besser als jede wie auch geartete Kamera auf einer Raumstation.

Warum so technisch auf SLR fixiert?
Ich hätte da eher den Fokus auf "digital" und "modern" gelegt.

Bilder blitzschnell verfügbar, können sofort in die Basis übertragen werden.
Keine Entwicklungsdauer mehr, deutlich höhere Auflösungen auch bei hohen ISO Werten usw.

Dann auch das Thema: deutlich geringeres Gewicht bei ähnlich guter Qualität.

Bei der Mondmission wurden diverse Hasselblad Gehäuse mitgenommen, die auch noch heute ihr Dasein auf der Mondoberfläche fristen. Filmwechsel draußen war halt nicht möglich und immer wieder rein/raus war auch keine gute Option.
Aus Gewichtsgründen (und man brauchte ja auch nicht mehr alle) blieben die auf dem Mond und man nahm lieber Gesteinsproben etc. mit zurück.

Die Qualitätsvorteile eines Mittelformatnegativs gegenüber Kleinbild war/ist massiv, heutige Kleinbildsysteme im digitalen Bereich liefern aber durchaus eine ausreichende Qualität, zumal Freistellung und co einfach nicht gefordert ist.

Zudem passen auf so ne CF / SDHC Karte einfach ein paar mehr Bilder als auf Rollfilme.

Lange Rede kurzer Sinn:
Ich würde eher den Vorteil "moderne Digitalkamera" im "Arbeitsablauf" in den Fokus rücken als "Spiegelreflexkamera im Weltraum" an sich.

Gruß,
Tom

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Ich würde da kollege_tom zustimmen.

Er sollte die Kameras als Werkzeuge beschreiben, die genutzt werden, um Experimente und Phänomene zu dokumentieren. Für die Öffentlichkeitsarbeit sind sie auch nicht zu vernachlässigen. Die Fotos bieten einen anderen Blickwinkel auf unseren Planeten und dokumentieren den Arbeitsalltag der Astronauten.
Vielleicht wäre es auch interessant auf die Haltbarkeit der Kameras einzugehen. Immerhin zerschießt die kosmische Strahlung die Sensoren der Kameras relativ schnell.

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Aus meiner grauen Urzeit als Schüler kann ich mich noch sehr rege daran erinnern, das es absolut nicht gut ist, wenn man das gestellte Thema des Lehrkörpers abändert Sehr schnell steht da "Thema verfehlt" mit der entsprechenden Benotung des Lehrers unter der Arbeit

Dann sollte er, wie Blende72 erwähnte, bei der ESA anrufen und konkret fragen ob DSLR für die Erforschung eine Rolle spielt oder nur zu Dokumentationszwecken in der Raumstation genutzt wird.

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Liebe Grüße
aus Sachsen

Steffen

Meine Ausrüstung: K-3, DA 18-135/1:3.5-5.6, DA* 50-135/F2.8, SMC FA 35/F2.0 AL, HD-DA 70/2.4 Limited, DA 16-45mm/4 ED AL, SMC FA 50/1.7 sowie dieses Forum

Das Thema lautet "Inwieweit helfen moderne Spiegelreflexkameras auf Raumstationen, den Weltraum besser zu erforschen?".
Ich bin ja auch kaum dafür zu weit vom Thema abzudriften aber meinst du wirklich, dass mein Vorschlag das Thema so arg verfehlt? Der Vorteil von digitaler Technik im Arbeitsablauf hilft definitiv massiv bei der Erforschung des Weltraums - inwieweit SLRs aber wirklich als "Forschungsmittel" im eigentlichen Sinne eingesetzt werden, da bin ich überfragt.
Ich persönlich würde das Thema eben auch nicht so eng gestellt sehen aber im Zweifel kann man sowas vor der Präsentation ja auch eben ganz kurz mit der Lehrperson durchsprechen.

Der Schüler sollte ja halbwegs wissen was der Lehrer haben will, oder?

Gruß,
Tom

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Hallo allerseits, und danke für so viele schnelle Antworten - mir schien es auch, dass die Formulierung der Frage eher darauf schließen lässt, dass dieser Lehrer mit Fotografie nix am Hut hat. Muss er ja auch nicht, denn schließlich gibt's heutzutage genügend anderes, wofür man sich interessieren kann. Werde dem Jungen also mal empfehlen, vorsichtig zu fragen, ob mit "Spiegelreflexkameras" wirklich diese selbst gemeint sind, oder ob das mehr 'ne Umschreibung für "hochwertige digitale Kameratechnik" o.ä. sein soll, im Gegensatz zur Billigknipse vom Krabbeltisch. Dann könnten wir das Schiff vielleicht vorsichtig am Eisberg vorbeilotsen... Denn spannend ist das Thema schon, zB. was der Gerst darüber schreibt, wie's da oben die Sensoren zerschießt... Da bleib ich mit meiner Pentax doch lieber hier unten.

Man liest sich,
QN