Lieber Hildegunst,

Manchmal lässt einem das Schicksal einfach keine Wahl...

Mein Erfahrung ist diese: Wenn Veränderungen anstehen, dann kannst Du sie vielleicht etwas herauszögern, aber keinesfalls verhindern. Entweder Du gehst den Schritt, oder es bricht über Dich herein. Im dümmsten Fall dann, wenn Du es überhaupt nicht brauchen kannst oder Du nicht damit rechnest, wie in meinem Fall geschehen.

Das einzig tröstliche daran ist, dass es danach in den allermeisten Fällen besser ist als zuvor, selbst, wenn Du es gar nicht sehen kannst oder willst.

Hört sich hoffentlich nicht zu klugscheisserig an...

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Es kommt nicht darauf an, welchen Weg wir gehen, vielmehr, welche Spuren wir hinterlassen.

, Palisander , .... und wie Hannes schon meinte : kleine Schritte bringen dich auch weiter
... und wenn es im Moment auch nicht BESSER erscheint so ist es doch ANDERS und da man damit leben muss ändert man sich und und vieles um einen herum ändert sich auch

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Gruß Achim

Zwischen dem was man sagt und dem was der Andere gehört und verstanden hat können Welten liegen

Hallo Palisander,
ich bin hier noch der Neuling im Forum und über deinen Artikel gestolpert. Seit Februar 2015 beschäftige ich mich mit genau dem selben Thema. Ich hab' das Jahr fast hinter mir. Es fühlt sich genau so an wie du es beschrieben hast, und es wird immer besser. Ich hatte selten das Gefühl auf was verzichten zu müssen, eher im Gegenteil. Alleine bist du auch nicht wie du siehst. Es gehört viel Mut dazu sich so offen mitzuteilen, auch das ist ein sehr wichtiger Schritt. Ich drück Dir die Daumen.
Was für Mucke macht ihr den???

VG Matze

Hmmmm...... interessiert an den Erfahrungen eines quasi-fast-Antialkoholikers seit rd. 30 Jahren?

Ich finde es immer wieder spannend wie Alkohol überhaupt im allgemeinen und sowieso gesehen wird... Meinereiner hat das von Dir beschriebene Konsumverhalten schon eigentlich immer.... Als Teenager bzw. fast Twen habe ich nicht hineingespuckt, fand' es dann aber lästig nicht fahren zu können und selbst bei den erlaubten Mengen habe ich mir die Frage gestellt "wenn was passiert und jemand zu Schaden kommt, bist Du Dir sicher nicht besser ohne Alkohol reagieren zu können?". So kam ich zu meiner persönlichen Promille Grenze. Betrunkene Menschen um mich haben kann ich auch nicht, also mag ich nicht selbst angetrunken sein.

Daher trinke ich verdorrich selten Alkohol, und wenn dann überschaubare Mengen. Zumal es inzwischen für z.B. Radler oder Weizen alkoholfreie Alternativen gibt die ich lecker finde.

Blöd nur, man kann auch ohne Alkohol fett werden - das wäre durch Eigenversuch bestätigt...

Worüber ich mich nie aufhöre zu wundern ist mitunter das Mitleid, welches mir entgegen schlägt wenn ich "noch fahren muss"..... Teils Mutmaßungen, ob ich vielleicht trockener Alkoholiker sei und man mich daher doch nicht drängen möge.... Oder auch die enttäuschten Gesichter, da ich als "Mittrinker" offensichtlich ausfalle - aber auch die überschwängliche Freude, wenn ich dann das angebotene Bier oder den Wein annehme obwohl ich sonst nie....

Unsere Gesellschaft ist da komisch.... Auch wenn ich überlege, Zigaretten sind anerkannt böse - dürfen daher auch nicht mehr im Fernsehen beworben werden. Wenn Dir aber etwas Gutes widerfährt..... Alkohol ist nach wie vor gesellschaftsfähig, auch der Konsum der über den Genuss hinaus geht wenn mit einem entsprechenden Anlass verknüpft. Feiern und (be)trinken ist in Ordnung... jedenfalls ein bisschen... Wenn ich mir meiner Zigarette auf'm Balkon stehe und mir das anschaue komme ich manchmal schon komisch in's Philosophieren...

Bin wirklich gespannt ob Du auch solche Erlebnisse hast:
"Magst was trinken?"
"Ja, gern"
"Bier, Wein, Schnäppschen?"
"Och, Cola wäre schön"
"Klar, Whiskey, Rum, Asbach"
"Nur Cola, danke..."
"Bist Du krank?"

Gefolgt von Hinweisen auf den Anlass, dass z.B. der Geburtstag doch Legitimation sei um....

Naja, das mal von einem der das quasi schon immer so hält... Obwohl - manchmal fehlt mir was. Die Möglichkeit sich manche Menschen erträglich zu saufen...

Soviel könnte ich manchmal gar nicht saufen.... - nachvollziehen kann ich das auch sehr gut. Man kriegt ja gerne mal was zwischen die Augen - so ist es im Leben und irgendwie erwischt es uns wohl alle mal. Viel Glück bei Deinem Plan, ich selbst bin eher bei Hannes, es muß noch Spaß machen und ich sollte die Dinge gerne tun.

Daher bin ich nicht abstinent, aber trinke keine harten Sachen und rauche nicht und das letzte Mal betrunken war wohl noch im 20.Jhdt. Aber eigentlich handele ich immer nach dem Motto: "no religion" - weder bei Hobbies noch bei allem anderen...

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no religion

Danke nochmals für all die guten Wünsche und Bekräftigungen! Schön, wenn ich auch motivierend in Fällen akuter "Schreibtischeritis" wirke...

Falls der Eindruck entstand, dass ich auf dem Weg zum Alkoholiker war: Nein, dazu kannte ich das Potential von Alkohol schon viel zu gut!

Als Achtzehnjähriger hab ich wg. dem mangelnden Angebot an Lehrstellen, was für die geburtenstarke Generation keine Seltenheit war, ein Jahr lang in einer Brauerei gejobt.
Morgens kurz vor 6:00 Uhr hatte sich ein Kollege am Spint neben mir schon den ersten Kolben reingezittert. Ein anderer arbeitete seit 25 Jahren an der gleichen primitiven Maschine und wieder andere hauten mich gelegentlich an, was ich mit den "Haustrunk" (Gutscheinkarten für 2(!) Kästen Bier pro Woche) machen würde, da ihnen aufgefallen war, dass ich in der Kantine zum Vesper gar nichts trinken würde. Der Abschuß war aber der Bierkutscher mit dem ich eine Zeit ausliefern war. Der hatte den "Bruch-Kasten" gleich mit ins Fahrerhaus neben sich platziert. Als ich sah, mit welch routinierter Bewegung er während dem Fahren die erste Flasche im Kasten öffnete und sich dann reinzog dachte ich nur: "Bitte, lieber Gott, laß mich heil wieder nach Hause kommen!"
Seine Fahrweise war übrigens weniger routiniert, aber da Bierkutscher damals praktisch gar nicht kontrolliert wurden("da die sonst ihren Job verlieren würden" ), mußte er ja auch nichts befürchten...

Meine bisherigen Erfahrungen dazu, dass ich eine "Alkohol-Pause" mache war aber durchweg positiv. Meine Freundin hat sich gefreut, bei der Band bin ich nun der Zweite, der keinen Alkohol trinkt und wenn einer deswegen rumlamentieren würde, erzähle ich Ihm so lange von meinen "unglaublichen Erfolgen", bis ihm das Ohr blutet! Wenn das nicht hilft, (jetzt, BUDDI, bitte weglesen!!!) frage ich ihn, ob er seit dem Zeitpunkt, als er das letzte mal abnehmen wollte nicht noch ein paar Kilo zugenommen hätte...

Der Begriff "Verzicht" hat immer dann etwas von Askese, wenn ich sonst keine anderen Belohnungssysteme besitze. Da ich aber noch ganz viele andere Sache liebe, wie z.B. meine Partnerin, gutes Essen, die Fotografie, Musik usw. sowie neuerdings das Vergnügen, mir Klamotten in Größen zu kaufen, die ich vor gefühlt 30 Jahren hatte, die dann auch noch gut aussehen, will halt auch so gar kein Gefühl von Leiden in mir aufkommen.

@ Maha: wir sind eine Coverband, die fast ausschließlich zu ihrem eigenen Vergügen Rock- und Popmusik spielt. Gelegentlich lädt man uns aber auch gerne zu Hochzeiten und runden Geburtstagen ein. Wir haben jedenfalls viel Spaß miteinander!

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Es kommt nicht darauf an, welchen Weg wir gehen, vielmehr, welche Spuren wir hinterlassen.

Sauber, genauso mus das sein.
ich war früher als Sänger und Rythmusgitarrist mit 'ner Coverrockband unterwegs. Das hat irgendwann mal gemütlich mit 4 Jungs angefangen, zum Schluß waren wir ne Truppe mit 8 Musikern. War ne geile Zeit.
Mittlerweile haben wir der Partymucke allerdings entsagt und machen unser Ding wieder zu viert.(Zur Zeit leider auf der Suche nach nem neuen Proberaum.)
VG Matze