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BeitragVerfasst: Di 21. Mai 2019, 05:38 
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Hallo in die Runde,

ich habe mir das Laowa 60mm 2:1 Lupenobjektiv neu gekauft und stehe kurz davor es zurückzuschicken:
Zuerst: Die optische Qualität ist umwerfend! 14 Blendenlamellen machen ein tolles Bokeh, es ist auch sehr Gegenlichtfest.

Nun aber die Nachteile: Im Vergrößerungsbereich (1:1 - 2:1) kann man keine Schärfe einstellen. Nur durch Veränderung des Abstandes zum Objekt. Das macht das fotografieren schwieriger, da man nicht nur den Ausschnitt suchen muss, sondern es auch gleich in der passenden Schärfe zu treffen hat.
Blende 8 macht zwar die im Durchschnitt schärfsten Bilder, ist natürlich auch sehr dunkel. Anscheinend ist aber auch die T-Blende heftig, jedenfalls muss ich bei normaler Beleuchtung oft auf ISO 400 - 640 gehen, was bei Makro schlecht ist.
Mechanisch ist es schlecht gebaut, der UV-Filter sollte drauf bleiben, da es sonst sehr schnell innen (offene Mechanik) verdreckt. Dadurch büßt man aber auch optische Qualität ein.
Und nun das Hauptproblem: Ich habe es nur sehr schwer von meiner K3-II abbekommen. Starkes ruckeln am Bajonett brachte dann zum Glück den Erfolg.

Anscheinend ist es nicht so verbreitet. Hat jemand Praxiserfahrungen damit?

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BeitragVerfasst: Di 21. Mai 2019, 06:40 
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Hallöchen,

wie es der Zufall so will habe ich gerade eines an der K3 am Wickel ;). Da kann ich kein Problem mit dem Bajonett feststellen. Eigentlich™ sollte das geschmeidig funktionieren.

Zu deinen anderen Anmerkungen:
1.) Einen kleinen Denkfehler glaube ich ausmachen zu können. Der Massstab ergibt sich aus der Brennweite und der Entfernung. Du kannst also entweder eine Entfernung aussuchen und dann fokussieren (=> Massstab) oder einen Massstab festlegen (=> Entfernung).
2.) Die optimale Blende ergibt sich aus dem Abbildungsmassstab. Leider wird diese mit steigendem Massstab irgendwann wieder kleiner (ich meine damit kleinere Blendenzahl, also größere Öffnung).
3.) Ich sehe es auch so, dass die Verwendung eines Schutzfilters 'highly recommended' ist.
4.) Der grundsätzliche Kampf beim Makro in freier Natur ist, dass man mit wenig Licht zu kämpfen hat. Das ergibt sich aus verschiedenen Faktoren, wie z.B. dass der Aufnahmeabstand sehr klein ist (Beleuchtung), der lange Auszug bei der Fokussierung etwas Licht schluckt, die Motive nicht immer im Licht sind (und man sie vielleicht auch nicht gestalterisch 'totblitzen' will) usw.. Vom fast allgegenwärtigen Wind will ich da gar nicht mehr reden. Da reicht ja schon ein Windhauch um zu stören. Und wenn du abgeblendet hast kannst du - egal ob LV oder Sucher - nicht mehr zu 100% sagen, ob sich das Motiv noch exakt im Fokus befindet oder schon wieder einen Hauch in die Unschärfe gewandert ist.
Ich habe daher oft genug recht hohe ISO Werte akzeptiert. Das geht dann aber auf Kosten von Details. Manches kann man tolerieren, aber dann ist es nicht 'perfekt'.

Sieh es als Herausforderung an. Ich habe dieses Glas für die Momente dabei, wo ich ein Motiv sehe, das mehr als 1:1 erfordern würde und wo die Rahmenbedingungen passen. Ansonsten nehme ich es öfter mal für Stacking her. Bis 1:1 bin ich oft durchaus froh, wenn ich für den Fall des Falles Autofokus nutzen kann. Bei der 'Lebendigkeit' einiger meiner bevorzugten Motive ist das durchaus ein Vorteil.

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VLG
Stephan


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BeitragVerfasst: Di 21. Mai 2019, 06:58 
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Vielen herzlichen Dank Stephan!
Das ist toller Input: In der Makrofotografie sehe ich mich als Einsteiger. Mit Punkt 1 + 2 wirst Du recht haben. :) Damit habe ich mich noch nicht so beschäftigt.
Ja, es ist wirklich schwierig draußen Makros zu machen. Ich hatte mir einen Alustab mit Schwanenhals und Krokodilklemme gebastelt und Pflanzen ruhigzustellen. Ist allerdings noch nie zum Einsatz gekommen.

Im Studio gings:
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BeitragVerfasst: Di 21. Mai 2019, 07:31 
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Die Bilder sind schon verdammt gut :2thumbs: ... wie werden deine Arbeiten erst sein, wenn du dich intensiv eingearbeitet hast?

Respekt ...

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VLG
Stephan


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BeitragVerfasst: Di 21. Mai 2019, 08:50 
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Registriert: So 12. Okt 2014, 10:29
Beiträge: 2772
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Prinzipiell sollte also Übung zum Erfolg führen obwohl deine ersten Versuche schon toll sind. Aufgrund des festsitzenden Bajonetts ist aber vielleicht doch ein Tausch angebracht

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Gruß, Olav


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BeitragVerfasst: Di 21. Mai 2019, 18:27 
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Registriert: Sa 13. Sep 2014, 11:05
Beiträge: 12226
hi,....als erstes möchte ich mich Anschließen,daß Deine ersten Versuche sooo schlecht nicht sind!!!! :2thumbs:

..zu der generellen Problematik mit der Linse und Macrofotografie im allgemeinen hat ja Stephan schon gut was gesagt,...kann ich mir meinen Senf eigendlich sparen.


Nur zum Thema Licht vielleicht noch ein Wort.
Wenn Du im Nah oder Macrobereich fotografierst,dann hast Du auch nur eine kleine Fläche welche Du fotografierst,dementsprechend kommt auch weniger Licht
an den Sensor!
Bei gleichen Lichtbedingungen kannst Du das sehr schön sehen wenn Du erst mit größerer Entfernung auf Dein Motiv fokussierst,und dann immer näher herangehst.
Die Zeiten werden deutlich länger je näher Du hingehst,...weil die reflektierende Fläche halt auch immer kleiner wird,..und Du ja nur immer die gleiche Grundhelligkeit in der Umgebung hast.
Bei einem Maßstab von zB 1:1 entspricht die reflektierende Fläche dann Deinem verwendeten Sensor,...und der ist halt nur ein paar quadrat Zentimeter 8-)
Gehst Du vom Maßstab jetzt weiter nach oben,also über 1:1 dann wird das sehr schnell richtig dunkel,und Du kommst sehr schnell in einen Bereich in dem die Zeiten
auch für ein Stativ zu lange werden,weil die Bewegungsunschärfe bei vielen Motiven in freier Natur einfach zu groß ist.
Die einzige Möglichkeit dann noch gute Bilder zu bekommen ist das Blitzen oder auch das gezielte Beleuchten des Motives,....mit der dann entstehenden eigenen Problematik.
Generell finde ich den Einstieg in die Macrofotografie deutlich frustiger und schwerer wenn man gleich mit solchen fetten Maßstäben einsteigt!
...aber ich kann das andereseits auch voll verstehen,...weil fette Maßstäbe halt schon geil sind. :ja: :lol:
...so gesehen einfach weitermachen und bloß nicht zu sehr frusten lassen,...dann wird alles gut! :cheers:

beste Grüße

Bernd

_________________
Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


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BeitragVerfasst: Mi 22. Mai 2019, 06:49 
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Habt vielen lieben Dank für Eure Inputs! Das regt zum Nachdenken an :-).
Irgendwie bin ich (und bleibe wohl) Dauerlichtfan, obwohl ich mich jetzt einer Fototruppe (Nikonianer :rolleye: ) angeschlossen habe, die sehr viel blitzen.

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BeitragVerfasst: Fr 24. Mai 2019, 11:03 
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wow, echt tolle Bilder :2thumbs: RESPEKT :clap:

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Alles Liebe aus Aachen

Walter

Kritik ist erwünscht, auch negative (solange Sie konstruktiv ist) nur so kann man lernen! :2thumbs:
https://www.flickr.com/photos/walterbusch/albums


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BeitragVerfasst: Fr 24. Mai 2019, 11:19 
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Vielen Dank! (Ich muss offen gestehen, dass ich es zurück geschickt habe. So bleibe ich erstmal im 1:1 Kosmos: Das 35mm f2,8 macro limited und Tamron 90 mm sind auf jeden Fall auch schön scharf).

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