Es hätte so schön werden können. Heute ging der Vollmond so weit
nordöstlich auf wie selten und damit stand er in der Sichtachse zwischen Schloss Fürstenried ganz im Münchner Südwesten und der Frauenkirche ganz in der Münchner Mitte. Seit Jahrhunderten wird dieser über 8 km lange Blick gepflegt, bis er 2017 durch zwei ausladende Schilderbrücken über der A95 zerstückelt wurde. Ich hätte dem Schloss schon aufs Dach steigen müssen ... oder besser gleich dem Baureferat. Das hat schon tüchtig Haue vom bayrischen Landesamt für Denkmalpflege eingesteckt und nennt das Debakel tatsächlich eine "soweit wie möglich optimierte Variante einer Überkopfwegweisung". Also überm Kopf schlug ich meine Hände zusammen, als ich die beiden Prachtexemplare von Schilderbrücken sah. Sie dienen nur
einer Fahrtrichtung und hätten den Blick freigelassen, wenn sie auf dem Mittelstreifen enden würden. Stattdessen überspannen die Brücken ohne weitere Schilder auch ganz optimiert die komplette Gegenfahrbahn – und köpfen somit die Frauenkirche und meinen schönen Mond
Aber auch die Bauwirtschaft hat ganze Arbeit geleistet und zwischen mir und der Kirche allerlei Krane aufgestellt. Zudem sorgte unter anderem die Thermik der Autobahn und sicher auch vieler Kamine für eine ziemlich unscharfe Kirche. Die Zifferblätter der Turmuhren mäanderten reichlich umher beim Vergleich der einzelnen Bilder. Ein richtig knackiges Foto wäre es also nicht geworden, nun ist es eben ein kackiges. Doch das Equipment gab sein Bestes: Die K-3 mit dem 150-450 + HD-Konverter bei voller Brennweite, Spiegelvorauslösung + Fernbedienung und ein dickes Stativ.
Ich ahnte ja vorher, was ich mir dort blüht, aber ich wollte es sehen und dieses Un-Foto machen.
Datum: 2020-12-30
Uhrzeit: 16:48:25
Blende: F/8
Belichtungsdauer: 1/3s
Brennweite: 630mm
KB-Format entsprechend: 945mm
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
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